Eine Psychotherapie beginnen
Nach einer ersten Kontaktaufnahme übers Telefon oder per E-Mail vereinbaren wir einen Termin für ein Erstgespräch. In der ersten Stunde geht es darum, einander kennen zu lernen und das Thema, um das es in der Psychotherapie gehen soll, in groben Zügen zu erfassen.
Das Erstgespräch dient auch der Entscheidungsfindung: kann ich ausreichend Vertrauen zu der Psychotherapeutin / dem Psychotherapeuten entwickeln, sodass auch mögliche schwierige Themen angesprochen werden können?
Am Beginn steht oft der Wunsch, etwas im Leben verändern zu wollen:
In Bezug auf den Umgang mit sich selbst, mit dem eigenen Körper, der Arbeit, oder mit der Partnerin oder dem Partner, den Kindern oder Eltern, Chefin oder Chef .
Eine Psychotherapie zu beginnen, bedeutet, sich mit sich selbst zu konfrontieren, hin zu schauen und zu verstehen: Wie habe ich mich im Lauf der Zeit entwickelt? Wie begegne ich der Welt? Was möchte ich verändern?
Von dort aus, wo Stillstand oder Unordnung entstanden ist, Schritt für Schritt wieder eine neue Spur ziehen – in Richtung Offenheit, Kreativität, Verantwortlichkeit und Lebensfreude.
Neue Verhaltensweisen können sich meist nur dann festigen, wenn sie mit Geduld und einer freundlichen Haltung zu sich selbst eingeübt werden.
Psychotherapie ist aufgrund des Settings und der Schweigepflicht der Psychotherapeutin oder des Psychotherapeuten ein geschützter Raum, in dem Heilung geschehen kann.
Jede Psychotherapie ist ein unverwechselbarer und einzigartiger Prozess, der durch das Zusammenspiel von Therapeutin/Therapeut und Klientin /Klient entsteht.
Wann ist es sinnvoll, eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen?
Wenn ein bzw. mehrere Punkte zutreffen, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen:
- Ich fühle mich krank oder habe Schmerzen, obwohl mich der Arzt für organisch gesund erklärt hat oder medizinische Befunde keine ausreichende Erklärung dafür bieten.
- Seit längerer Zeit halte ich mich nur noch mit Aufputsch-, Beruhigungs- oder Schlafmitteln (Psychopharmaka) aufrecht.
- Ohne ersichtlichen Grund bekomme ich rasendes Herzklopfen und Angst, dass ich sterben muss.
- Ich habe Ängste, die mich belasten oder einschränken: z. B. vor dem Kontakt mit meinen Mitmenschen, vor Autoritäten, vor großen Plätzen, vor engen Räumen, vor Prüfungen.
- Es plagen mich oft Gedanken, über die ich mit niemandem zu sprechen wage (Scham- und Schuldgefühle, Hassgefühle, Unzulänglichkeitsgefühle, das Gefühl, verfolgt oder fremdbestimmt zu werden …).
- Ich fühle mich antriebs- und lustlos, erschöpft oder ständig überfordert.
- Ich bin oft niedergeschlagen und habe keine Freude am Leben.
- Ich bin traurig und vereinsamt.
- Ich befinde mich in einer belastenden Umbruchsituation (schwere Krankheit, Tod einer nahen Person, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Unfälle o.a.), die schwer zu bewältigen ist.
- Ich denke manchmal an Suizid.
- Ich lebe in einer Beziehung, die mich sehr belastet.
- Ich fühle mich durch meine Kinder dauerhaft überfordert.
- Ich habe wiederkehrend große Probleme im Kontakt mit anderen Menschen (z. B. am Arbeitsplatz).
- Ich bin süchtig – nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger, Liebe, Spielen.
- Ich fühle mich innerlich gezwungen, ständig dasselbe zu denken oder zu tun (z. B. zwanghaftes Waschen, Zusperren, Grübel o.a.), was mein Leben sehr einengt.
- Ich sollte meine Fähigkeiten besser ausschöpfen und weiß nicht wie.
- Ich komme mit meiner Sexualität nicht zurecht.
- Ich habe Angst vor Entscheidungen, und das quält mich.
Quelle: psyOnline.at